„The Times“ vom 24. Mai 2024 lobt nicht nur Pierre-Laurent Aimard, sondern auch den 353018 in den höchsten Tönen...
In der Rubrik "Die besten Klassik-Alben des Jahres 2024 bis jetzt" vom 24. Mai 2024 schreibt Geoff Brown:
"Das ist mal ein ungewöhnliches Album. Der Pianist Pierre-Laurent Aimard ist einer jener intellektuellen französischen Musiker mit drei Gehirnen, die furchtlos durch Boulez und andere Dickichte des zeitgenössischen Repertoires waten. Was also spielt er hier? Eine beachtliche Auswahl von Schuberts Ländlern: populäre Tanzstücke, geschrieben für die häusliche Unterhaltung, so kurz und einfach, dass dieses 68-Minuten-Album mehr als 100 davon enthält. Die meisten von ihnen sind im Walzerrhythmus gehalten - und schon kurz nach ihrem Beginn wieder vorbei. Da es sich um Schubert handelt, bedeutet Einfachheit nicht Oberflächlichkeit. "Schubert", sagt Aimard uns, "schafft es, uns in das Herz der Süße, der Zweideutigkeit und des Taumels im Übergang zwischen Leben und Tod zu führen". Aber ob man sich nun in einen solchen Dämmerzustand hineingezogen fühlt oder nicht, es ist völlig klar, dass Aimards Herangehensweise an diese Miniaturjuwelen völlig angemessen und lohnend ist. Er formt und schattiert die Töne mit Leichtigkeit und subtilen feinen Nuancen, doch nichts wirkt übertrieben, preziös oder spröde. Der 70 Jahre alte Steinway, den er spielt (die genaue Modellnummer wird uns gleich mitgeliefert), ist ebenso einzigartig - mit einer besonders leuchtenden höheren Lage - und perfekt geeignet, um die Intimität und Verletzlichkeit von Schuberts Melodien zu unterstreichen, die so zerbrechlich und schön sind wie Schmetterlinge, wenn sie mit einer Lebensdauer von 30 oder 40 Sekunden über die Klaviatur flattern. Unter diesem authentischen Schubert-Zauber hätte ich gerne noch viel länger zugehört."
„The Times“, Geoff Brown, 24.5.2024