Im Blog THE CLASSIC REVIEW schreibt Tal Agam über die Brahms-CD von Fabian Müller.
Komplexe Intonation und Pedaltechnik
Der junge Pianist Fabian Müller scheint die richtige Balance zu finden; vom ersten Takt des ersten Capriccio spürt man eine vorausschauende Dynamik, jedoch ist diese niemals hastig oder detailarm. Wir neigen dazu, das hohe technische Können der jungen klassischen Musiktalente als Selbstverständlichkeit zu sehen. Aber hören Sie wie Nr. 3 dieses Werkes die zwei Hauptcharaktere des Themas trennt – durch den Einsatz von komplexer Intonation und Pedaltechnik. Das ist hauptsächlich Herrn Müller, aber auch dem gewählten Instrument anzurechnen. Es heißt, es sei ein Steinway aus dem Jahr 1956, der vom gefeierten Klaviertechniker Stefan Knüpfer (Hauptfigur im Dokumentarfilm „Pianomania“) akribisch eingestellt wurde.
Singender Klang
Das Instrument passt perfekt zu Müllers Herangehensweise und seinem Anschlag; mit dunklem, singendem Klang, ohne Modifikationen und mit einem altmodischen Bass, der etwas verzögert und durch Obertöne verstärkt resoniert.
Ausgefeilte Aufnahme
Auch die technisch ausgefeilte Aufnahme unterstützt den Pianisten (und das Instrument). Es ist eine absolut wunderbare Version des Opus 76, eine der besten der letzten Jahre – sie besteht den Vergleich mit Angelichs meisterhafter Version für Erato und Volodos‘ Einspielung für Sony […]