In "THE CLASSIC REVIEW" findet Tal Agam lobende Worte für "Schubert: Ländler“ von Pierre-Laurent Aimard und schenkt auch dem „353018" besondere Beachtung:
"Schubert hat Hunderte von kurzen Klavierstücken geschrieben, und die über 100 Tänze, die in diesem Programm enthalten sind, werden normalerweise als Füllmaterial zu Klaviersonaten-Alben hinzugefügt, wie bei Uchidas und Brendels Schubert-Zyklen.
Daher ist es angebracht, diese Rezension mit einem Lob für Aimards Zusammenstellung zu beginnen. Die Auswahl der Stücke vermeidet Monotonie und sorgt gleichzeitig für einen natürlichen Fluss, der es dem Hörer ermöglicht, das Album in seiner Gesamtheit zu genießen, ohne dass es sich zerstückelt anfühlt.
Aimards Leistung ist ebenso lobenswert. Er klingt wie ein echter Schubertianer und verleiht den Stücken Eleganz und Charme. Seine meisterhafte Beherrschung von Ton und Intonation, insbesondere in der Begleitung der linken Hand, verleiht den Stücken eine subtile Ebene der Raffinesse.
Auch das Instrument, das für diese Aufnahme ausgewählt wurde, verdient eine besondere Erwähnung. Dieser Steinway D-Flügel aus dem Jahr 1956, der einst im Rudolfinum in Prag stand und später von Annemarie Schindler erworben wurde, wurde vom Klavierbauer Stefan Knüpfer überarbeitet. Resonant und warm, schafft er eine hervorragende Basis für Aimards Interpretation.
Aimard selbst steuert einen aufschlussreichen Kommentar bei, der die Intimität und Verletzlichkeit dieser Miniaturwerke hervorhebt. Ein historischer Hintergrund von Philippe Cassard beleuchtet die Ursprünge der Ländler und Schuberts Ansatz, sie zu komponieren. Es ist ein faszinierender Einblick in den sozialen Kontext und die Einflüsse, die diese Tänze geprägt haben.
"Ländler" ist eine befriedigende Erkundung einer weniger bekannten Facette von Schuberts Werk. Die Kombination aus Aimards einfühlsamer Darbietung, den sorgfältig ausgewählten Tänzen und dem informativen Booklet-Text macht dieses Album zu einem fesselnden Hörerlebnis. Es bleibt zu hoffen, dass Aimard uns in Zukunft mit mehr Schubert verwöhnen wird, insbesondere mit den späten Klaviersonaten."