Sehr oft werde ich gefragt, wie ich Flügel selbst in akustisch ungünstigen Räumen mit so viel Klang ausstatten kann. Die Antwort ist einfach: Klang ist keine Zauberei, sondern physikalische Realität – und harte, geduldige Arbeit. Und das Wichtigste dabei: Zuhören!
Dass mit Christopher Dell, Christian Lillinger und Jonas Westergaard ausgerechnet drei Nicht-Pianisten meinem „Klang-Geheimnis“ auf die Spur kommen, überrascht nicht. Denn wer einmal eines ihrer spektakulären Konzerte live erleben durfte, weiß: zuhören, analysieren und reagieren sind Teil ihrer Einzigartigkeit.
Zuhören, analysieren und reagieren: v.l.n.r.: Christian Lillinger, Jonas Westergaard und Tamara Stefanovich am Op. 615313
Hier die erstaunlich präzise DLW-Analyse meiner klanglichen Arbeiten mit dem „615313“ beim DLW-Festival in Köln:
„Der Klang des „615313“ setzt sich durch ein Netzwerk von struktureller Arbeit zusammen: Die Arbeit von Stefan Knüpfer, mit Oberton-Spektren, Formanten in Räumen und mit den Räumen selbst umzugehen, entspricht sehr unserer diagrammatischen Arbeit. Wie er in feingliedriger und geduldgier Arbeit die Obertonspektren der Saiten auf herausragende Weise in Bewegung versetzt (und keiner weiß es), zeigt: Raum ist Schwingung.“
Feingliedrige und geduldige Arbeit: Raum in Schwingung versetzen.